“10 Tipps” – Wie schreibe ich eine Kooperationsanfrage?

Hallo ihr Lieben,

ich hoffe es geht euch gut und ich melde mich mit einem weiteren “1o-Tipps”- Post bei euch zum Wochenende zurück. Vielen Dank für das so tolle Feedback zu meinen bisherigen Posts aus dieser Reihe. Ich freue mich wirklich wahnsinnig, euch mit meinen Tipps und Erfahrungen etwas helfen zu können:-). Jeder stand mal am Anfang und ich bin immer noch dankbar dafür, dass auch ich damals von einigen sehr hilfsbereiten Blogger-Kolleginnen regelmäßig Tipps bekommen habe. Meine weiteren Posts zum Thema Kooperation findet ihr ganz einfach, wenn ihr in meinem Stichwortverzeichnis auf “1o-Tipps” klickt. Leider habe ich momentan ein paar Probleme damit, hier Links zu posten. Ich arbeite aber bereits daran und hoffe, dass es ganz schnell wieder funktioniert;-).

Ihr fragt mich oft, wie man überhaupt eine Firma anschreiben soll und ab welcher Follower-Anzahl dies eigentlich “Aussicht auf Erfolg” hat. Vorab: Auf die zweite Frage gibt es keine pauschale Antwort. Kooperationsanfragen zu stellen ist oft wie Lotto zu spielen. Es gibt Firmen, die achten sehr stark auf die Instagram-Follower, anderen Firmen ist ein großer Blog-Traffic viel wichtiger. Wieder andere Firmen achten sehr stark auf die Zielgruppe oder das Einzugsgebiet (zum Beispiel regionale Unternehmen). Es gibt auf diese Frage also keine Muster-Antwort. Ich lebe immer nach dem Motto: “Probieren geht über Studieren”, also traut euch ruhig und seid nicht zu traurig, wenn ihr doch mal eine Absage erhaltet.  Für eure ersten Anfragen habe ich euch hier einige Tips zusammengestellt, die hilfreich sein können.

1. Das Anschreiben bzw. die Anrede

ACHTUNG Aufmerksamkeit ist hier oberstes Gebot, nichts ist peinlicher, als schon den Adressaten falsch zu schreiben oder im Email-Betreff einen falschen Firmennamen einzutragen. Habt ihr einen direkten Ansprechpartner? Perfekt! Schreibt diesen doch gerne direkt an. Ich rate hier im Zweifelsfall immer erstmal zum “Sie”, außer die Firma steht für ein lockeres Image und es ist allseits bekannt, dass dort ein “Du” an der Tagesordnung ist. Sonst ist auch ein höfliches “Sehr geehrte Damen und Herren” oder “Liebes XXX-Team” gerne gesehen.

2. Persönliche Vorstellung 

“Wer bist du eigentlich?” ist hier die zentrale Frage. Ganz wichtig ist eine möglichst kurze und prägnante Vorstellung. Bitte schreibt keine Romane, aber auch keinen Einzeiler. Hier gehören natürlich euer Name, Wohnort, eure Zielgruppe und eure Interessen (worüber wird auf euren Kanälen überhaupt berichtet?) hinein. So kann eine Firma gleich schauen, ob ihr zu deren Produkten und der Zielgruppe passt. So kann der Wohnort z.B. bei einer regionalen Firma von sehr großer Bedeutung sein oder die Zielgruppe ein mögliches Ausschlusskriterium darstellen. Versucht euch in Szene zu setzen, seid aber bitte auf keinen Fall überheblich. Absolutes No Go: “Ich bin Tatjana, passe perfekt zu eurer Zielgruppe und würde die optimale Werbung für eure Produkte darstellen.” Ohne Worte!

3. Bezug zur Firma und den Produkten

Bitte hier keine Standard-Sätze ohne jeglichen persönlichen Bezug. An dieser Stelle heißt es Bezug zur Firma und den Produkten zu nehmen: “Was gefällt euch an der Firma und den Produkten, warum schreibt ihr gerade diese Firma an, warum könnte diese Firma gut zu euch passen?”  Es ist immer toll, wenn ihr berichten könnt, wie genau ihr auf die Firma aufmerksam geworden seid bzw. wie ihr von der Firma und ihren Produkten erfahren habt.

4. Ein Konzept anbieten/Werbemöglichkeiten aufzeigen

Ich habe es meistens so gemacht, dass ich mit einem direkten Angebot an Firmen herangetreten bin. Ich habe also ein kleines Konzept erarbeitet  und ein konkretes Angebot gemacht. Vorab habe ich mich natürlich informiert, wie das spezielle Unternehmen sonst kooperiert. Präferieren sie z.B. eher nur Instagram, Snapchat oder eher einen Blogpost? Oder kooperieren sie sonst fast ausschließlich mit You Tubern? 🙁
Zeitfenster anbieten, flexibel und auch zeitnah verfügbar sein, gff. auch nochmal näher auf die eigene Zielgruppe eingehen und deren Vorteile aufzeigen sind weitere Tipps, die an dieser Stelle hilfreich sein können.

5. Das leidige Thema mit den Zahlen und Fakten

Ich habe in meinen Anfragen immer direkte Links zu meinen Profilen zur Verfügung gestellt, dies erspart vor allem eurem Gegenüber sehr viel Zeit. Denn niemand hat Lust erstmal nach den ganzen Profilen zu suchen. Ausführlicher habe ich meine Zahlen und Fakten dann auch nochmal in meinem Media Kit dargestellt (ein Post zur Erstellung eines Media Kits folgt später). Ihr könnt diese aber auch gerne in die Mail reinschreiben, achtet hierbei aber unbedingt auf die Übersicht. Wichtige Zahlen könnten z.B. sein:

Instagram Follower, Snapchat-Views, Besucherzahlen eures Blogs oder auch Google+ Aufrufe.

6. Kontaktdaten

Schreibt unbedingt eure Kontaktdaten in die Mail und gff. auch die Zeiten, in denen ihr am besten zu erreichen seid. So kann eine Firma euch bei Interesse auf direktem Wege kontaktieren und das weitere mögliche Vorgehen mit euch besprechen. Ich habe z.B. meine kompletten Kontaktdaten im Media Kit, aber auch hier kann man sich eine persönliche Signatur erstellen. Diese ist auch noch mit eigenem Blog-Logo versehen!? Perfekt:-)

7. Abschlussformel

Hier ist Kreativität gefragt, denn man möchte ja in Erinnerung bleiben. Ich verwende beispielsweise oft Sätze wie: “Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen und sende euch bis dahin sommerliche Grüße aus Hamburg” oder “Ich würde mich sehr über ein Feedback freuen und wünsche Ihnen noch eine tolle Woche”. Wichtig ist hier, nicht zu schleimig zu sein oder so zu tun, als würde man schon fast befreundet sein.

8. Rechtschreibung und höfliche Formulierung

Klar niemand hat eine perfekte Rechtschreibung, Flüchtigkeitsfehler passieren und sind menschlich. Aber bitte nicht sechs davon pro Email. Ich habe meine Mail früher oft noch mal von meinem Freund checken lassen, denn vier Augen sehen bekanntlich mehr als zwei. Oberstes Gebot: Bleibt immer höflich, seid nicht zu forsch und fordernd. Auch ihr wollt ja keine dreisten Anfragen bekommen.

9. Betteln/ sich anbiedern

“Ihr würdet mich mit einer Kooperation so glücklich machen” oder “Ich würde alles für eine eurer Uhren tun”. NEIN! Ihr seid doch keine Bittsteller, nur weil ihr bei einer Firma für eine Kooperation anfragt. Bitte behaltet euren Stolz und schreibt Firmen auch nicht 10x an, wenn ihr jedes Mal eine Absage erhaltet. Sowas nervt und wirft kein gutes Licht auf euch. Klar, Mails können untergehen und man kann nach einiger Zeit auch gerne nochmal eine zweite Anfrage abschicken, aber irgendwann ist auch genug;-). Außerdem ist es ein “Geben und Nehmen”, es ist ja nicht so, als hätte eine Firma keine Vorteile durch euch.

10. Seine Anfrage beschönigen und Lügen verbreiten

“Ich habe so viele ältere Follower, die sich für eure Produkte interessieren könnten”, sagte die 14-jährige Schülerin. Total unrealistisch! Ich mit Mitte/Ende 20 habe im Regelfall auch keine Zielgruppe, die nur aus Teenagern besteht. Sowas kommt immer raus, genau wie Zahlen und Fakten tunen oder falsches Interesse an den Produkten vorheucheln. Auch hier gilt eins der obersten Gebote: “Authentisch bleiben”.

Ich hoffe ich konnte euch eine kleine Hilfestellung geben und würde mich sehr über euer Feedback freuen, ob ihr meine Tipps umsetzen konntet und diese vielleicht sogar zu einer Kooperation beigetragen haben:-). Eure Tatjana

 

Tatjana